Weißwasseraner will hoch hinaus

Weißwasser, Sonnabend 21.November 2020

Der großgewachsene, junge Mann trägt eine große Sporttasche über der Schulter, als er über die Skaterbahn im Stadion der Kraftwerker schlendert. Vor Jahren hat er hier noch regelmäßig trainiert. Jetzt kommt Jonas Wagner zu Besuch nach Weißwasser, wie er sagt. Denn zu Hause ist er inzwischen eher in der Landeshauptstadt Dresden. Dabei ist Jonas Wagner ein echter Weißwasseraner, wuchs hier auf, ging in Kita und Schule. Die Eltern Steffi und Rüdiger Wagner sind im positiven Sinne sportverrückt, waren aktiv in der Leichtathletik-gemeinschaft Neiße. Vater Rüdiger, im Hauptberuf Sportlehrer am Gymnasium, geht noch immer an den Start. Jonas Wagner erinnert sich, die ersten sportlichen Gehversuche zunächst Sonntags beim Vorschulsport gemacht zu haben. Frühzeitig trat er in die Sektion Leichtathletik der TSG KwBx/ Weißwasser ein und schob beim Vater zusätzliche Trainingsstunden. Das machte sich bald bezahlt, die ersten Erfolge bei Wettkämpfen stellten sich ein. Jonas meint, er habe immer nach Bewegung gesucht. Und Ehrgeiz habe er von Anfang an gehabt. Eine Spezialdisziplin hatte er damals noch nicht. Sprinten, werfen, springen funktionierten ganz gut, sagt er schmunzelnd. Nur Langlaufen tat weh. Da musste er sich durchringen. Jonas Wagner zeigte sich häufiger bei Wettkampfveran-staltungen. Den Dresdener Hochspringer Raul Spank sah er im Fernsehen. Mal kein Amerikaner, dachte er und behielt diese Disziplin aufmerksamer im Auge. 2009 sind die Leute vom Dresdner Sportclub aufmerksam geworden, als er einen Wettkampf in Dresden gewonnen hatte. Jonas durfte an einem zweiwöchigen „Schnupperkurs“ des DSC teilnehmen. 2010 wechselte der damals Zwölfjährige daraufhin nach Dresden auf das Sportgymnasium. Eine Entscheidung, die er nie bereute. Auf vollste Unterstützung durch seine Eltern konnte sich Jonas stets verlassen. Das hat gerade in der ersten Zeit sehr geholfen, gibt er zu. Jonas nennt die Umstellung durchaus gewöhnungsbedürftig. Neue Leute, andere Umgebung, darauf muss man sich einstellen. Aber die Trainingsbedingungen sind erstklassig im Ostragehege – einem weiträumigen Gelände mit Tartanbelägen innen wie außen, Kraftraum, Winterhalle. Kurzum, alles professionell. Dazu der Unterricht am Sportgymnasium. Im Training wurden viele leichtathletische Disziplinen angeboten. Wettkampferfahrungen sammelte Jonas bei Mehrkämpfen. Ab der zehnten Klasse erfolgte zunehmend eine Spezialisierung. Die U23-Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen kommentiert sein Talent mit den Worten: „Der ist so klein, aber kann springen“. Die Körpergröße blieb ein Problem. Mit sechzehn maß er „nur“ 1,70 Meter. Einen Männerkörper, wie er selbst sagt, bekam er erst spät. Dazu kamen ungewohnte Verletzungen und die Erfordernis, die wachsenden Gliedmaßen zu koordinieren. Ständige Herausforderungen für einen ehrgeizigen Sportler. Aufhören war nie ein Thema. Heute misst Jonas 1,93 m, ein gutes Niveau für einen Hochspringer. Als Vorbild bezeichnet Jonas den einstigen schwedischen Hochspringer Stefan Holm, der bei einer Größe von 1,81m immerhin 2,40 Meter übersprungen hat. Der konnte springen, sagt Jonas Wagner anerkennend. Der Druck, Leistungsnormen zu erbringen, wuchs. Einen sportlichen Kaderstatus innezuhaben, kann finanzielle Unabhängigkeit bedeuten. Das Abitur machte er mit 1,6, ein hervorragender Notendurchschnitt. Anschließend begann er in Dresden Physik zu studieren. Er wohnt hier im Studentenwohnheim. Trainiert wird siebenmal die Woche. Sein Trainer Jörg Elbe, der einst den Dresdener Raul Spank bis in die Weltspitze brachte, schleift ihn manchmal. Jonas Wagner will es an die deutsche Spitze schaffen. Den Anschluss daran hat er sicher. Deutscher U23-Meister war er im vergangenen Jahr. Sechster bei der U23-Europameisterschaft und in diesem Sommer Dritter bei den Männern. Mit der gleichen Höhe wie der Zweitplatzierte. 2,24 m stehen als Bestwert für den Weißwasseraner zu Buche. Der Sprung ganz nach oben kann also gelingen. Da kann man nur die Daumen drücken.                              Text und Fotos: Steffen Bistrosch

Hochsprungtraining mit Prominenz

Weißwasser, Dienstag 01.September 2020

Im Stadion der Kraftwerker nahmen die jungen Leichtathleten der TSG KwBx/Weißwasser nach der Sommerferienpause mit ihren Trainerinnen Simone Noack und Andrea Krampe sowie ihrem Trainer Rüdiger Wagner das Training wieder auf. Wie auf den Bildern zu sehen, herrschte großer Andrang. In einer Trainings- und Studienpause besuchte uns die große Hochsprunghoffnung des Deutschen Leichtathletikverbandes Jonas Wagner vom Dresdner Sportclub 1898 seinen Heimatverein. Ja, Jonas hat hier bei uns in Weißwasser mit dem Sport begonnen. Unser Nachwuchs nutzte die Gelegenheit, unter Anleitung des Drittplatzierten der Deutschen Meisterschaft, die besondere Anziehung des Hochspringens zu finden. Jonas schaffte mit 2,20 m Anfang August in Braunschweig ein hervorragendes Ergebnis seiner noch recht jungen Laufbahn bei den Herren. Aufgrund einiger Fehlversuche verpaßte er die Silbermedaille, welche ebenfalls mit 2,20 m vergeben wurde. Während der Coronazeit war Jonas Wagner auf den Feld- und Waldwegen des Weißwasseraner Umlandes beim Training von Sprungreihen und Berganläufen zu sehen. Trotz dieses Notbehelfs gelang es ihm erfolgreich, seine Form für den Saisonhöhepunkt in Braunschweig aufzubauen. Die angesteuerte Teilnahme bei den Europameisterschaften in Paris war durch die Absage des Ausrichters hinfällig geworden.

Nunmehr wieder in einem Stadion entwickelte sich mit Freude und Intensität eine ganz besondere Trainingseinheit für die jungen Leichtathleten der TSG. Bei derart hohen Sprüngen konnten die jungen Athleten erleben, dass es durchaus möglich ist, von der TSG KwBx Weißwasser kommend im Leistungssport zu bestehen. Es ist ein langer Weg bis nach oben, der den jungen Menschen auch viel abverlangt. Schlußendlich hatten alle Teilnehmenden viel Spaß an dieser Übungsstunde. Wenn Jonas wiedereinmal Zeit hat, so ist er herzlich eingeladen. Text: Simone und Thomas Noack; Bilder: Rüdiger Wagner

27. Landeshallenmeisterschaften der Senioren

Chemnitz, Sonntag 19.Januar 2020

Die Chemnitzer Leichtathletikhalle war gut gefüllt, als zum 27. mal die sächsischen Senioren-leichtathleten/innen ihre Hallenlandesmeisterschaften und im Winterwurf austrugen. Insgesamt hatten sich 253 Teilnehmer aus 71 Vereinen für insgesamt 643 Starts angemeldet, etwas mehr sogar als 2019. Starke Teilnehmerfelder brachten vor allem die LG Neiße und die Sportfreunde Neukieritzsch 1921 an den Start. Scherzhafter Weise wurden sie gefragt, ob sie einen Hänger für ihre Medaillen mitgebracht haben. Und der wäre am Ende auch notwendig gewesen. Die LG Neiße kam mit 32 Athletinnen und Athleten und diese gingen 98 mal an den Start (mit den Staffeln sogar 103 x). Die Neukieritzscher waren mit 19 Athleten/innen angereist und absolvierten 52 Starts. Eine sehr gute Beteiligung verzeichneten u.a. auch der Dresdner SC 1898 (14 TN), der SC DHfK Leipzig (12 TN) und Vorwärts Zwickau (12 TN). So kam es dann auch. Die 86 Medaillen der LG Neiße wiegen schwer; es wurden 28 Goldene, 28 Silberne und 20 Bronzene. 42 Medaillen, davon 19 Goldene konnten die Neukieritzscher mit nach Hause nehmen. Es gab wie in den vergangenen Jahren zahlreiche gute und sehr gute Ergebnisse, waren doch auch fast alle unsere Medaillengewinner/innen der nationalen und internationalen Meisterschaften am Start. Es sind und da sind wir sehr stolz darauf, sehr, sehr viele. Deshalb wäre eine Aufzählung mehr als umfangreich. Informiert euch bitte unter: www.lvsachsen.de oder www.ladv.de darüber. Insgesamt standen 224 Wettbewerbe an und es wurde oft mit den Siegerehrungen kompliziert, da viele Senioren/innen mehrere Wettbewerbe absolvierten und es schon eine kleine Meisterleistung war, die zu Ehrenden zusammenzukommen. Auch für die Kampfrichterinnen und Kampfrichter, die Kollegen/innen im Auswertungsbüro und alle Helfer/innen war es eine große Aufgabe, die alle bestens gelöst haben. Ein großes Dankeschön dafür an Alle. Text: Jörg Fernbach

Die Ergebnisse unserer Teilnehmer stehen im nachfolgenden PDF Dokument.